Was ist eine integrierte Finanzplanung
Die integrierte Finanzplanung (IFP) setzt dort an, wo die operative Planung aufhört – schließlich sind Aufwendungen nicht immer zahlungswirksam, Auszahlungen dagegen nicht immer Aufwand (mehr dazu im Blog -> Rechengrößen nach Schmalenbach.)
Mit einer integrierten Finanzplanung wird der Erfolg mehrjährig prognostiziert und die Liquiditätsentwicklung transparent. So können Investitionen, Ausschüttungen oder Fremdfinanzierungen auf Basis verfügbarer Liquidität geplant werden.
Wozu eine integrierte Finanzplanung?
Als System zur Unternehmenssteuerung nutzen Sie eine integrierte Finanzplanung, um Bilanz als auch Cashflow basierte Kennzahlen als Plan-Ziele zu definieren (z.B. Debitorenziel, Lagerumschlag, ROCE, Free Cashflow).
Mit einer IFP kann außerdem
- ein notwendiger Fremdfinanzierungsbedarf frühzeitig erkannt
- das Unternehmen durch Abzinsung der Free-Cashflows bewertet
- das Working Capital – den Bestand aus Forderungen, Vorräten abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – optimiert werden
Wer braucht eine integrierte Finanzplanung?
Eine integrierte Finanzplanung ist ein Werkzeug zur Steuerung des Unternehmens. Allerdings haben auch Banken ein Interesse an einer integrierten Finanzplanung, um vor der Vergabe von Darlehen die zukünftige Entwicklung des Unternehmens und die Risiken einschätzen zu können.
Eine integrierte Finanzplanung erfüllt somit auch eine Informationsfunktion, um gegenüber externen Adressaten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens darzustellen.
Verwender |
Zweck |
Banken | Fremdfinanzierungen |
Investoren | M&A |
Gesellschafter | Abfindungen |
Geschäftsführung | Investitions-/ Finanzierungsplanung |
Working-Capital Management | |
Abweichungs- und Szenario-Analysen |
Aufbau und Methode einer integrierten Finanzplanung
Was ist der Unterschied zwischen Planung und Prognose?
Wie entsteht eine integrierte Finanzplanung aus der operativen Planung?
Hierzu mehr in Blog -> Planung und Prognose
Excel zur Planung
Excel ist in vielen mittelständischen Unternehmen und KMU noch immer die Lösung zur Unternehmensplanung – weil Excel Standard ist und jeder Excel anwenden kann.
Durch eine Planung mit Excel Fehler zu begehen – durch falsche Bezüge, Zirkelverweise oder auch versehentliches Überschreiben von Formeln – kann jedoch jede Planung von Grund auf in Frage stellen.
Mehr zu dem Thema im Blog Planung mit Excel
Rolling Forecast
Rolling Forecast sind rollierende Planungen. Sie werden eingesetzt, um unterjährig auf Basis vorliegender Ist-Daten Aussagen über die Erreichung der ursprünglichen Planung treffen zu können.
Die Technik von Rolling Forecast besteht darin, den aktuellen Trend in den Ist Zahlen des bisherigen Geschäftsjahres zu erkennen und zu nutzen. Mit statistischen Methoden werden die Ist Zahlen auf das restliche Geschäftsjahr hochgerechnet und die Planung über das Kalenderjahr hinaus fortgeschrieben.
Ein Rolling Forecast liefert durch die Fortschreibung und Hochrechnung weniger Details als die Jahresplanung. Auf die Qualität des Forecasts hat dies jedoch keinen Einfluss. Im Gegenteil – die Verringerung von Komplexität und Abstimmaufwand führt dazu, dass Trends zeitnah erfasst und in den Forecast Zahlen verarbeitet werden können.
Durch diesen Gewinn von Zeit ist ein Rolling Forecast ein hilfreiches Instrument, um Geschäftsleitung, Gesellschafter und Investoren zeitnah über die Erreichung der Plan-Ziele informieren zu können.
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